KAMBODSCHA

Phnom Penh 05-08.02.2015

Unser nächstes – mal wieder ungeplantes – Ziel ist Kambodscha. Volker von den Seezigeunern hatte bei unserm Besuch von seinen früheren Reisen in dieses Land vorgeschwärmt und die Lunte gelegt, dann trafen wir Veronique und Albrecht auf Penang und die hatten uns so viel von Kambodscha erzählt, dass wir schnell eine Planänderung machen. Denn eigentlich wollten wir von Thailands-Süden über Koh Phangan – leider wurde von dort, unser seit Monaten mehrfach angekündigter Besuch bis dato nicht rückbestätigt - nach Bangkok. Aber egal, zurück zu Veronique und Albrecht, die leben seit zwei Jahren im Kambodscha um dort in Ihrem Ruhestand gemeinnützige Arbeit zu leisten. Die meinten: Kambodscha, das ist Asien vor 30 Jahren. Das hört sich interessant an. Also kurzerhand Flüge bei Malayisian Air gebucht (äh, da war doch was? Ja, jedoch statistisch unwahrscheinlich dass die ein 3tes Flugzeug binnen eines Jahres verlieren) und nix wie hin. Erster Stopp ist die Hauptstadt Phnom Penh. Hier tobt das Leben und es ist schwer vorstellbar, dass vor nur 40 Jahren diese 2 Millionen-Stadt von den Roten Khmer binnen weniger Tage gewaltsam geräumt und als Geisterstadt dem Verfall preisgegeben wurde. Alle Bewohner wurden auf´s Land zu den Reisfeldern deportiert. Ziel des Despoten "Bruder Nummer Eins" besser bekannt als "Pol Pot" war der Agrarkommunismus. Er wollte alle Kambodschaner zu Bauern machen und alles Städtische zerstören. Die Folgen dieses Regimes sind heute noch sichtbar. Schlagloch gepflasterte Nebenstraßen und ehemals elegante Villen, die in Trümmern liegen…und ein sehr, sehr armes Volk. Damals wurden Intelektuelle, Lehrer, Ärzte, Menschen mit Bildung – dazu reichte es lesen oder eine Fremdsprache zu können - oder auch einfach nur Brillenträger zu sein, inhaftiert, gefoltert und umgebracht. Dies erfahren wir bei einem Besuch des Völkermordmuseums Tuol Sleng. Aus der ehemaligen High School machten die Roten Khmer zwischen 1975 und 1979 ihr berüchtigtes Gefängnis S-21, in dem wahrscheinlich 20.000 und mehr Menschen zuerst gefoltert und dann auf den Killing Fields vor den Toren der Stadt bestialisch ermordet wurden, nur 7 Personen überlebten diese Hölle des Sicherheitsgefängnis 21.

Diese Morde wurden akribisch dokumentiert und fotografiert. Schon nach wenigen Schritten erstirbt jedes Gespräch. Wir sehen auf Fotos in die Gesichter Tausender von Männer, Frauen und Kinder - ja, ganze Familie wurde in Sippenhaft genommen damit man keine Überlebende hatte, die später Vergeltung fordern konnten - die sinnlos und unschuldig ihr Leben verloren. Auch Fotos von den zu Tode gefolterten Menschen sind ausgestellt, sowie die dazugehörigen Folterwerkzeuge. In den sogenannten Verhörräumen sind die Fliesen dunkel und die Decken rot vom vergossenen Blut. Der Besuch dieses ehemaligen Gefängnisses lässt niemand kalt, und bedrückt junge und ältere Besucher gleichermaßen. Denn dieses Gefängnis ist ja nur ein kleines Puzzel in den Gräueltaten des Pol Pot Regimes. Insgesamt wurde in jenen 4 Jahren der Schreckensherrschaft rund 1/3tel der eigenen Bevölkerung ermordet. Wir sprechen hier von rund 2,2 Millionen Menschen die in den landesweit verteilten Todeslagern und bei Zwangsarbeiten auf den Reisfeldern ums Leben kamen.

Am nächsten Tag Kontrastprogramm. Wir besuchen den Königspalast und die berühmte Silberpagode, die ihren Namen den 5329 Bodenfliesen aus reinem Silber verdankt, die jede angeblich 1 Kilo auf die Waage bringt. Der Skipper -wie bekannt seit mehr als 2 Jahrzenten als Finanzmakler selbstständig- glaubt nicht ganz an das was im Reiseführer steht, zwar hat jede der Platten ungefähr die Größe einer Australischen 1 Kg Kookaburra Silbermünze, aber wie man an einigen lockeren Platten sehen kann, sind diese entscheidend dünner. Nun egal, leider ist dieser Silberbodenbelag bis auf ein paar Platten am Eingangsbereich komplett von rotem Teppichboden bedeckt. Irgendwas ist ja immer…

Phnom Penh ist sehr geschäftig, verkehrsreich und vor allem sehr, sehr dreckig. Außerdem wird überall vor Dieben gewarnt. Wir haben dieses Mal Pech bei der Unterkunft, sie liegt zwar zentral, aber unsere Zimmertüre lässt sich nicht verschließen und erst nach dreimaliger Reklamation und der entsprechenden dreimaligen Reparatur kann man das Zimmer wieder einigermaßen zusperren. Und dies reicht auch nur für einen kleinen Huster, denn bei Mee(h)r würde das Schloss sofort nachgeben. Uns reicht’s wir fahren weiter nach Sihanoukville, dort soll es die schönsten Strände Kambodschas geben. Wir sind schon gespannt…

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Sihanoukville, Kambodschas bedeutendste Strände 08.02 – 10.02.2015

Nach vier atemberaubenden Stunden Fahrt im Minivan, mit einem kleinen verkappten Formel 1 Piloten als Fahrer, erreichen wir nach guten 120 Kilometern Sihanoukville. Die angekündigten herrlichen Strände entpuppen sich als wahre Müllhalden. Wir haben beide noch nie in unserem Leben so verdreckte Strände gesehen. Bei jedem Schritt tritt man auf Plastik.

Am Serendipity Beach stehen die Liegestühle bis ans Wasser und auch dazwischen…nur Müll! Wir können die Urlauber nicht verstehen, die dort inmitten des Abfalls, die schönsten Tage des Lebens verbringen. Wir wandern kilometerweit den Strand entlang. Es wird nicht besser, überall das gleiche Bild. Hier machen trinkfreudige Engländer und Russen Urlaub und denen scheint es egal zu sein… Uns nicht, wir reisen weiter nach Kampot in den Süden.

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Geh‘ doch dahin, wo der Pfeffer wächst 10.02. – 14.02.2015

Das lassen wir uns doch nicht zweimal sagen und drum geht’s jetzt nach Kampot. Der kleine freundliche Ort gefällt uns auf Anhieb, hier kann man es länger aushalten. Wir besuchen zuerst die Salzernte im ländlichen Umland.

Auf den Salzfeldern wird alle drei Tage das grobkörnige Salz in mühevoller Handarbeit geerntet; eine Knochenarbeit, die Frauen und Männer für 4$ pro Tag erledigen. Dann geht’s weiter zu einer Pfefferfarm. Die Pfefferpflanzen wachsen an hölzernen oder gemauerten Pfählen circa drei Meter in die Höhe. Erst nach vier bis sechs Jahren erfolgt die erste Ernte. Die milden oder auch scharfen schwarzen, weißen, roten und grünen Kügelchen gehören neben dem Sechzuan Pfeffer zu den schmackhaftesten der Welt. Das ist die reinste Spicy Tour heute. Wir probieren frisch von der Pflanze. Richtig lecker, das hat nichts mit dem in Deutschland im Supermarkt erhältlichen Pfeffer zu tun.

Hier ist richtig Geschmack drin. Wir sind begeistert. Der rötliche ist unser Favorit. Fruchtig, würzig und ein Bisserl pfeffrig. Nicht zu verwechseln mit diesen komischen nichtssagenden rosaroten Kügelchen, die auch noch im Verdacht stehen Krebs zu fördern! Quer durch die im Moment ausgetrockneten Reisterrassen geht es über holprige rote Staubpisten zurück nach Kampot. Wir sind berührt unter welchen primitiven Bedingungen die Menschen hier noch leben, auch wenn sie keinen unglücklichen Eindruck machen….

Abends besuchen wir die Kampot Traditional Musik School und schauen den jungen Schülern beim Einstudieren traditioneller Tanz- und Musikstücke zu. Das hier ist keine Touristische Veranstaltung. Hier geht es laut und lebhaft zu, aber wenn die alten Lehrer um Ruhe bitten wird es mucksmäuschenstill und die „Lehrlinge“ befolgen die Anweisungen. Heraus kommt wunderbare Musik und eleganter Tanz….mit kleinen Fehlern. Aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen, und mit einem bezaubernden Lächeln ist jeder Fehler schnell korrigiert.

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endlich geht’s nach Siem Reap 14.02.-17.02.2015

Jaaaaa, wir wollen das berühmte Angkor Wat und die umliegenden Tempelstätten besichtigen, für die jedes Jahr Millionen von Touristen im Jahr nach Kambodscha reisen, und ganz früh geht’s aus Kampot los.

5.30 Uhr, der Wecker kennt kein Erbarmen, aber die aufgeregte Skipperette war eh schon wach… Knappe 10 Stunden sind für die 450 Kilometer vom beschaulichen Kampot zum Touristenmagneten veranschlagt. Es geht zuerst in die Hauptstadt Phnom Penh, dann umsteigen und schon sind wir auf der Strasse nach Siem Reap. Wobei Strasse eher das falsche Wort ist, Piste trifft es besser, denn geteerte Straße ist meist Fehlanzeige. Der Bus quält sich über die rote Sandpiste. Der Staub quillt in jede Ritze. Entlang der Straße: rote Dörfer, rote Vegetation, rot eingestaubte Menschen. Unglaublich wie man in diesem Staub noch Luft bekommen und leben kann. Mit knapp 5 Stunden Verspätung erreichen wir in stockfinsterer Nacht unser Ziel: Siem Reap, die Stadt bei den Tempeln. Wir sehen eh nix, also erst mal Nachtruhe. Am nächsten Morgen zu Fuss erst mal eine Stadtbesichtigung. Wir landen auf dem „Made in Cambodia Market“ Dort gibt es wunderschöne Musik, Tanzvorführungen und Stände mit kambodschanischen Produkten. Besonders beeindruckt hat uns der Stand von Annemarie. Sie produziert mit der hiesigen armen Bevölkerung -Menschen die wirklich überhaupt kein Geld haben- kleine Dinge aus weggeworfenen Plastiktüten, die dann zu Gunsten dieser Menschen für ein paar Dollar verkauft werden.

Sie verspinnt sozusagen die Tüten zu langen Plastikschnüren, die dann zu Anhängern, Bällen oder Sonstigem weiterverarbeitet werden. Und Plastiktüten gibt es hier wirklich genug, da wird das kostenlose Material so schnell nicht ausgehen. Schaut doch mal den Link an: www.facebook.com/care4wopla

Bevor wir uns auf die Tempel stürzen holen wir uns im Nationalmuseum das nötige Hintergrundwissen. Für hiesige Verhältnisse stolze 11$ Eintritt vermitteln uns die Ausstellungen Wissenswertes zu den berühmten Anlagen von Angkor Wat, Angkor Thom, Bayone und weiteren Tempeln. Außerdem gibt es eine Galerie mit 1000 Buddha Abbildungen. Zauberhaft im mystischen Licht anzuschauen. Leider Fotografieren verboten. Den Abend verbringen wir im Georges www.georges-cambodia.com. In dieser Rhumerie gibt es, wie der Name schon sagt, allerlei Rhumvariationen. Von Vanille über Ingwer bis Chili ist alles vorhanden. Das angegliederte wirklich hübsche Restaurant bietet Creolische Küche vom Feinsten und die Bar extrem süffige Cocktails.

Sebastian und Houern mixen, rühren und shaken für die Gäste. Da bleibt keine Kehle trocken. Wir genießen Franks Passion (sinnigerweise für Frank) und Pepper Mochito (für Tina)…Yummy…  .....seeeeehr lecker.

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Kambodschanische Tempeltour

Wir lassen’s langsam angehen und schaun uns vor den Stars des Areals erst mal einige weniger besuchte, aber sehr faszinierende Anlagen an. Mr. Keo, der Tuk Tuk Fahrer unseres Vertrauens fährt uns zu 6 verschiedenen schönen Tempelanlagen.

Wir steigern uns vom Tempel mit einem Sternchen zu den Schwergewichten mit drei Sternen. Klettern staunend durch die mehr oder weniger gut erhaltenen Anlagen und wundern uns, wie wenig Reglementierungen es hier für Besucher gibt. Nach einigen Stunden sind wir trotz fahrbarem Untersatz schlag kaputt. Kein Wunder bei 36 Grad Lufttemperatur und sehr hoher Luftfeuchtigkeit.

Nichts desto trotz starten wir am nächsten Morgen um 5Uhr früh mit zwei „oide“ Radln zum Highlight Angkor Wat. Es ist noch stockschwarze Nacht, und wir zwei auf Rädern ohne Licht unterwegs. Aber eine Karavane von Autos und Tuk Tuks leitet uns den 6 Kilometer langen Weg. Wohl jede Menge Frühaufsteher heute unterwegs zum legendären Sonnenaufgang über Angkor Wat. Es findet sich trotz tausender Gleichgesinnter, ein paar weniger Souvenirverkäufer und einem einsamen Pferd ein lauschiges Plätzchen mit freier Sicht. Leider teilen wir uns das Vergnügen mit Millionen von Moskitos, aber unser Mückenschutz hält was er verspricht. Es dämmert, und eine mystische Stimmung breitet sich aus. Und dann erscheint auch der Star der frühen Stunde.

Die Sonne geht wie bestellt hinter dem Tempel auf und alle zucken die Kameras und Handys… - ach, wir natürlich auch. Punkt 7 Uhr lichtet sich das Feld, die Reisegruppen müssen wohl erst mal zum Frühstücksbüffet in die Hotels, und wir haben die riesige Anlage mit ihren berühmten Halbreliefs fast für uns alleine.

Es ist still und wir genießen den Anblick, den die Meister vor rund 1000 Jahren geschaffen haben. Alleine das war die Reise nach Kambodscha wert.

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and the Oskar goes to…      22.02.2015

Wir haben in den letzten Tagen sehr sehr viele Tempelanlagen angeschaut, und da doch in Hollywood gerade die Oskarverleihung ist, kommt hier unser persönlicher Gewinner:

The Oskar goes tooooo Banteay Srei! Die Begründung der zweiköpfigen Jury: guter Zustand der kleinen überschaubaren Anlage, zauberhafte Motive an denen man sich kaum sattsehen kann, mystische Stimmung im Morgengrauen, einfach anders als die Tempel um Angkor Wat, sehr lieblich und betörend.

Unser Dank gilt: Allen Chinesen, Japanern und sonstigen lärmenden Reisegruppen, die Gott sei Dank nicht zu den Frühaufstehern gehören und erst nach uns die Anlage besichtigten. Und im Besonderen danken wir unserem Tuk-Tuk Fahrer: Mister Keo, der trotz unseres Augenrollens und Protest, darauf bestand in aller Herrgottsfrüh nach Banteay Srei zu fahren.

Unser Fazit: Die Gegend um Angkor Wat ist ein besonderer Fleck auf dieser schönen Welt, dessen Zauber auch jährlich über zwei Millionen Touristen nicht zerstören können. Bei Sonnenaufgang haben wir diese besondere Stimmung auch an allen Tempeln spüren können. Es wird wohl nicht viele Orte auf der Welt geben, die so eine Aura haben. Stonehenge, Ayers Rock, Machu Picchu, und die Pyramiden vielleicht noch.... aber da müssen wir erst noch hin...

Fazit: Früher haben die irgendwie einen Draht zu solchen Kraftorten oder Energieplätzen gehabt, und gewusst „wias“ den Göttern am nächsten sein können….

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Der sagenhafte Bamboo-Train 25.02.2015

Wir sind von Sieam Reap weitergefahren in das 200 km entfernte Battambang. Beschaulich ist es hier, trotzdem ist dies mit 180.000 Einwohner die zweitgrößte Stadt Kambodschas, und die Gegend um Battambang gilt als die Reisschale Kambodschas, da hier stellenweise 2 Ernten möglich sind. Heute geht’s rund. Wir wollen mit dem berühmten Bamboo-Train fahren, der eigentlich schon seit einigen Jahren stillgelegt werden soll. Diese Bambusbahn gibt es angeblich nur hier in Battambang. Eine mit dünnem Bambus gedeckte Draisine rast mit uns über krumme, holprige alte Schienen, quer durch die Reisfelder. Das abenteuerliche Gefährt lässt sich so beschreiben: zwei schwere portable Achsen, darauf das Bambusbrettchen, angetrieben von einem 6 PS Benzinmotor. Da wir beschlossen haben, dass uns in Kambodscha medizinisch besser nichts passieren sollte, klettern wir mit gemischten Gefühlen auf das blanke Bambusbrett, das noch komfortabel mit zwei netten rosa Kissen für uns gepolstert wurde.

Schon geht’s los. Die Bambusstangerl nehmen Fahrt auf und wir rasen durch die Reisfelder. An jedem Schienenstoss des mittlerweile krumm und schief gewordenen Gleiskörpers, applaudiert der Rücken, es ruckelt gewaltig, aber wir halten uns tapfer auf den fahrbaren Latten. Der Hit schlechthin, allerdings ein Jammertal für jede Bandscheibe, jedoch atemberaubend und total crazy. Aber was ist denn jetzt? Unser Fahrer nimmt die Fahrt aus dem schnellen Hölzchen. Ohhh, Gegenverkehr auf der einspurigen Strecke. Irgendwie nicht gut. Wer hat denn jetzt Vorfahrt? Wir anscheinend nicht, denn wir müssen runter von unserem Wagerl.

Es wird kurzerhand abgebaut und neben die Schienen gelegt. Bei knapp 40 Grad eine schweißtreibende Angelegenheit. Dieses Szenario wiederholt sich einige Male auf der knapp 4 Kilometer langen Strecke. Die Vorfahrtsregeln bleiben, wie die Verkehrsregeln generell in Kambodscha, ein Rätsel für uns...

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Heute ist Schultag 28.02.2015

Am Morgen geht’s in die Slarkram English school. Dessen Direktor Narath hatten wir gestern im Battambang kennengelernt und dieser hat uns in seine Schule aufs Land eingeladen. Nun ein paar mal muss unser Tuk-Tuk Fahrer nach dem Weg fragen, schon sind wir da.

Dort unterrichtet Narath mit einigen Kollegen unter einfachsten Bedingungen Englisch. Die Kenntnis dieser Sprache ermöglicht auch mittellosen kambodschanischen Kindern bessere berufliche Erfolgsaussichten.

Leider muss sich die Schule selber finanzieren, und wird, wie so Vieles in Kambodscha, in keinerlei Weise vom Staat unterstützt. Die meisten der gelehrigen Kinder können nicht mal die 6 Dollar Schulgeld pro Monat aufbringen. Daher ist die Schule auf Spenden angewiesen, um Bücher, Hefte und Stifte zu kaufen, die im Übrigen auch nicht günstiger als in Europa sind. Damit viele der kleinen Mägen den Unterricht nicht durch lautes Knurren stören, wird zudem von der Schule eine Reisspeisung angeboten. Die quirligen, jungen und gut gelaunten Schüler empfangen uns überaus freundlich. In dieses nur wenige Km von der zweitgrößten Stadt Kambodschas gelegene Dorf verirren sich wohl nur äußerst selten Touristen. Schaut Euch doch mal die Homepage an, und wenn sich dann noch der eine oder andere Euro findet der dort über den Paypal-Button "Donate" gespendet werden kann, dann wäre das echt eine Schau. Die Kinder können es wirklich gebrauchen, und seit versichert, jeder Euro der gespendet wird, wird zweckgebunden verwendet, da verschwindet nix in dunkle Kanäle.

Die Skipperette hat Entzugserscheinung, Ihr fehlt ihre Kombüse und so besucht sie trotz 38 Grad im Schatten am Nachmittag einen Kochkurs bei Nary Kitchen. In kleiner Runde wird in die Geheimnisse der kambodschanischen Küche eingeweiht.

Auf dem Kochplan steht das traditionelle Fish Amok, ein mildes Curry mit Limonengraspaste und frischer Kokosmilch. Dann frische Frühlingsrollen bei denen gedünstete Sojasprossen, Gemüse und Fleisch mit Kräutern, Salatblätter und Erdnüsse in eingeweichtes Reispapier gewickelt werden. Diese Röllchen werden dann in eine pfeffrige Limettensauce gedippt. Sehr lecker! Das kambodschanische Nationalgericht Beef Lok Lak ist als nächstes dran. Marinierte gebratene Rindfleischwürfel mit viel Kampot Pfeffer, dazu Reis und obendrauf ein Spiegelei. Zum Dessert die allgegenwärtige kleine Kochbanane in Kokosmilch.

Alles verspeisen die gelehrigen Kochschüler anschließend in munterer Runde. Von der kambodschanischen Küche behaupten böse Zungen, die Küche sei bei seinen drei Nachbarländern zusammengeklaut, nur schlechter. Da wir Vietnam und Laos noch nicht bereist haben, enthalten wir uns vornehm eines Kommentares, Spaß gemacht hat es auf alle Fälle und die ein oder andere Würzung oder Zubereitungsart wird sicherlich, wenn auch abgewandelt, in unserem Küchenrepertoire aufgenommen.

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