MESSINA BIS SARDINIEN

Auf nach Vulcano, die Zweite

So nach 2 Tagen Scilla soll es dann heute aber wirklich auf die Liparischen Inseln gehen, von denen alle sagen, dass sie so schön sind. Die Vorfreude ist hoch. Endlich wieder Buchteln, kein Hafen, abends gemütlich in den Schlaf schaukeln. Das Wetter müsste passen, 10 – 15 Knoten Wind und wenig Welle sind gemeldet. Also gegen 8 Uhr heißt es die vier Moorings von unserer sturmerprobten Boje loswerfen. Fahren um den Wellenbrecher von Scilla, setzen die Segel, alles super - Rauschefahrt!

Und schwupps ist alles wieder anders….wundert uns das in diesem verrückten Italien, wo hier noch keine einzige Prognose gestimmt hat??? Der Wind frischt innerhalb von 10 Minuten auf 30 Knoten auf. Na sauber! Der Skipper seufzt, die Skipperette flucht, rauscht unter Deck, erscheint mit wütender Mine wieder oben und kippt eine ganze(!!!) Flasche Schnaps unter wildem Fluchen für Rasmus und Neptun ins Meer. Der Skipper schmunzelt, sagt aber lieber nix dazu…

Mein nächstes Schiff ist definitiv ein Wohnmobil, dann kann ich wenigstens stehenbleiben, wo ich will.

Rasmus & Co ist wohl der Schnaps zu wenig, oder wir haben einfach noch nicht die von Ihnen favorisierte Marke gefunden… Der Wind bleibt und es wird wieder mal ringsum dunkel; in der Ferne donnert es. Schaut einfach überall schlecht aus, also bleibt der Kurs Vulcano. Das einzig gute an dieser Situation, wenns immer so viel Wind hat, erscheint’s einem fast als normal. Also stampfen wir in den Wellen vorwärts. Nach zwei Stunden wirkt der Schnaps anscheinend bei den Meeresgöttern langsam, es wird’s lichter, wärmer und ruhiger. Also zwei Schichten Klamotten runter und Segeln mit angenehmem Wind in Badebekleidung ist angesagt.

Oh welch schöner Tag…Segeln kann so schön sein!

Ein Stündchen später, schläft der Wind von 10 Knoten binnen einer Bootslänge ein, gerade so als wenn jemand den Schalter am Ventilator ausgeknipst hätte. War es vorhin doch zuviel Schnaps? - Jetzt haben wir null Wind…das ist jetzt aber irgendwie auch doof. Also Diesel an und weiter geht’s. "Hallo Vulcano, wir kommen!" Und wie wir kommen, aber es kommt wieder ganz anders. Ist irgendwie sehr dunkel da vorne, wo die Insel sein müsste…und es wird immer dunkler. Na sauber! Jetzt ist die gar nicht so kleine Insel kaum noch zu sehen und wir reiten erneut mitten in einem Gewitter, das sich noch nicht entscheiden kann in welche Richtung es möchte, und daher munter mehrmals über uns hinwegzieht. Wir bekommen reichlich Frischwasser von oben und sehn aus wie getaufte Mäuse.

 

Erst kurz vor Porto Levante – wie der Name schon verrät - an der Ostseite der Insel wird’s ruhiger und auch die ruppige Welle lässt nach. Der Hafen hat sehr viel Schwell und so fahren wir um eine Huk und schauen uns Porto di Potente an – auch hier verrät schon der Name wo sie liegt- auf der Westseite. Nach 20 Minuten sind wir da und sehen doch nicht wenige Schiffe in der geschützten Bucht liegen. Auch für uns findet sich noch a Platzerl.

Alles gut, der Jamboanker hält wie immer gleich aufs erste Mal, und wir liegen vor dem leise vor sich hindampfenden Vulkan, der schwefelgelb und grün auf uns hinableuchtet.

 

Do miàs ma auffi, auf´n Berg…..aber heut nima!.

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Stromboli by Night

Wir beschließen den Ausflug nach Stromboli mit einem etwas stärkern motorisiertem Schiff zu unternehmen, da es auf den Inseln wenig geeignete Ankerplätze gibt und für die nächsten Tage auch schon wieder mehr Wind vorhergesagt wird. Außerdem hat man von den Ankerplätzen sowieso kein Blick auf den speienden Vulkan. Unser erstes Vorhaben war, diesen Vulkan zu Fuß zu erklimmen. Am Schalter der Fährgesellschaft wurden wir darauf hingewiesen, dass die letzte Fähre von Stromboli nach Vulkano um 19 Uhr zurück geht, und wenn wir das Spektakel sehen möchten in Stromboli über Nacht bleiben müssten. Zur Zeit sei jedoch auf Stromboli ein Kulturfestival, und wahrscheinlich keine freien Betten mehr vorhanden. Daher ziehen wir unbefriedigt von dannen, und schlendern noch etwas durch das Dörfchen. An einem Stand lesen wir Stromboli by Night, fragen interessiert nach. Ein Schiff würde von Vulcano um 13 Uhr über Panarea nach Stromboli fahren, wir könnten den Vulkan nach der Dämmerung bei der Arbeit sehen, und wären um 23 Uhr wieder zurück in Vulcano. Das Ganze dann noch günstiger als die reine Fährverbindung Vulcano – Stromboli. Da schau an!

Am nächsten Tag geht es von Vulcano an Liparis Küste entlang, die jedoch nicht so spektakulär ausschaut. Allerdings unterhält uns das italienische Familienkino an Bord sehr gut. Ganze Großfamilien mit reichlich Verpflegung im Gepäck, speisen ausgiebig, kommentieren lautstark und applaudieren heftig wenn der Capitano atemberaubend nahe an Grotten und Felsen entlang fährt. Auf Panarea ist der erste Zwischenstopp angesagt, wir haben Zeit uns die Insel der Reichen + Schönen anzusehen. Hier muss Joschka Fischer oder einer seiner Mitstreiter zuhause sein, denn hier haben sie die damals geforderten Benzinpreise schon umgesetzt. Bitte keine Schadenfreude; an diese Preise werden wir uns in Deutschland auch irgendwann gewöhnen.

 Guad, is owai no billiger wir´a Mass auf d´a Wiesn……

Guad, is owai no billiger wia a Mass auf d´a Wiesn……  

Hier ist alles wunderbar gepflegt, und ein schönes Anwesen reiht sich an das andere. Es muss ein Traum sein, wenn das letzte Ausflugsschiff abends ablegt, und man die ganzen Gassen und Strassen für sich allein hat - "Ganz a´so wia bei ins dahoam, auf d´a Fraueninsel"

Unser Ziel: Stromboli

Weiter geht’s nach Stromboliccio, dem kleinen Stromboli. Dieser ist jedoch nicht mehr Vulkanaktiv, es gibt jedoch Gasaustritte am Grund des kristallklaren Wassers, ein elediger Schwefelgeruch macht sich bei der Annäherung breit. So weiter geht´s, nun liegt das Ziel unseres Ausflugs 926 Meter hoch vor uns. Karg, zerklüftet und mit niedriger Vegetation in den verschiedenen Grüntönen und kleinen schwarzen Stränden. Auf Stromboli angekommen, durften wir den dem gleichnamigen Ort 2 Stunden erkunden, waren zugleich froh nicht mit dem eigenen Schiff gekommen zu sein. Wenn man die anderen zahlreichen Segelschiffe sah, die an Bojen oder vor Anker lagen, wie sie mit 20-30 Grad Schräglage von einer auf die anderen Seite in dem Schwell schwankten…… nein, nein, nein, das muss man nicht haben.

 

Da wünscht man sich einen Katamaran!

 

Für Nichtsegler: einfach mal auf den zwei Bildern die Ausschlägen der Segelschiffmasten mit dem Kat vergleichen!

Die zwei Stunden Aufenthalt vergingen wie im Flug, und die Dämmerung brachte einen schönen Sonnenuntergang.

Der Schwell hatte in der Zwischenzeit noch zugenommen. Das Schiff kam eine halbe Stunde vor der planmäßigen Abfahrt an den Kai. Die Passagiere, die es nicht erwarten konnten und meinten sie könnten sich jetzt die besten Plätze an Bord aussuchen, diejenigen die sofort aufs Boot stürmten, saßen nach 15 Minuten mit käseweißem – ja fast grünem Gesicht und dicken Schweißperlen auf der Stirn, wieder auf dem Hafenkai. Pünktlich geht’s los, Richtung Nordwesten um die Insel rum. Jetzt begann das Warten auf den Stromboli. An diesem Tag war die Aktivität nicht sonderlich hoch, so dass leider nur einen einziger Ausbruch zu sehen war. Trotzdem imposant. Leider gibt es von uns keine brauchbaren Bilder, da es erstens sehr dunkel war, und auf dem schwankenden Schiff alle Bilder entsprechend der langen Belichtungszeit verwackelt sind. Aber im Netz gibt es genügend Bilder wenn man bei der entsprechenden Suchmaschine Stromboli by night eingibt.

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Überfahrt von Capo San Vito (Sizilien) nach Villasimius (Sardinien)

Auch für eine - in früheren Zeiten - bekennende Nichtseglerin kommt irgendwann mal die Stunde der alleinigen Verantwortung. Wochenlang habe ich mich geweigert, das Wort „Nachtfahrt“ auch nur auszusprechen. Im Dunkeln über’s Meer, nee das ist dann doch noch nicht mein Ding….. O.K. wir packens heute. Der Skipper gibt grünes Licht, das Wetter müsste passen. Nach drei Tagen mit unpassendem Wetter, immer über 25 Knoten Wind, viel Welle und zur Krönung jedes Mal mit einem Gewitter, bei denen ich in Windeseile die Festplatten, PC’s und andere elektronische Gerätschaften in den Backofen gepackt habe, bin ich doch etwas skeptisch. Aber egal, los geht’s. Doch der Skippy hat einen Traumtag ausgesucht.

Da schau an, wenig Welle….na gut auch wenig Wind - irgendwas ist ja immer. Wir schippern seit 5 Uhr Morgens unter dem monotonen Gebrumme des Diesels dahin. Sonne, tiefblaues Meer und wir fühlen uns wie im Aquarium.

Nicht weniger als 44 Schildkröten, diverse Tintenfische und anderes Getier treibt an uns bis zum Einbruch der Dunkelheit vorbei. Die Turtles scheinen ausgiebige Sonnenbäder zu nehmen und liegen faul im Wasser. Sie sind besonders gut auf dem spiegelglatten Meer auszumachen. Unsere leise durchrauschende FraTi stört sie nicht. Wie bestellt surfen beim Sonnenuntergang noch etliche Delphine in der Bugwelle.

Hatten wir schon erwähnt, dass Motorboot fahren schön sein kann?

Bei den Nachtwachen ist nix los. Fast keine Schiffe, dafür bekommen wir die letzten Stunden noch eine blöde achterliche Welle, die ein elendiges Gegeige verursacht. Wir schaukeln Villasimius entgegen. Zur Beruhigung der Skipperette legen wir uns in den Hafen, auch wenn vorne in der Bucht etliche Schiffe ankern und das Wetter ruhig bleiben soll. Unter den Ankerliegern ist zu unserer Überraschung auch die "Africa 2" von Trixi und Andreas, die wir auf Vulcano kennengelernt hatten. Im Hafen heißt es dann Schiff putzen und von dem Salz befreien, Wäsche waschen (zum ersten Mal seit langer Zeit nicht von Hand, in der Marina gibt es Münzwaschmaschinen - welch Luxus), und dann nicht’s wie Schlafen und den restlichen Tag verbummeln. Abends gibt’s dann noch ein wenig Internet, wir amüsieren uns über Maulwurfn von Rene Mariks und gehen früh in die Koje.

War doch gut, dass wir uns in den leeren Hafen verzupft haben und auch noch an eine zweite Mooring gehängt haben. Nachts zieht ein Gewitter über 3 Stunden lang mit imposanten Blitzen und grollendem Donner immer wieder über uns hinweg.

Aber das stört uns nicht wirklich, wir schlafen wie die Murmeltiere.

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Warten auf Godot, oder festgeweht am Bauchnabel des Nichts

Viele italienerfahrene Segler hatten uns schon bestätigt, dass das Wetter dieses Jahr extrem unbeständig, unberechenbar und sehr windig sei. Man solle vom italienischen Wetterdienst Lama gemeldeten Winden einfach noch zusätzlich zwei Windstärken einplanen.

Die Wettervorhersage lautet 1 Tag weniger Wind, dann sollte es 2 Tage mit 6 Windstärken blasen um für einen weiteren Tag nachzulassen bevor der Mistral für längere Zeit seine Vorstellung gibt. Wir beratschlagen uns und entschließen mit Africa 2 einer Privilege 465, von Villasimius nach Teulada zu segeln, um sich dort einwehen zu lassen. Kaum angekommen, frischt der Wind auf, steigert sich. Mit 37 Knoten fegt der Mistral in der Marina übers Deck. Der Hafen von Teulada ist zwar sehr gepflegt, für italienische Verhältnisse extrem sauber und die Mitarbeiter freundlich und hilfsbereit……aber sonst gibt’s hier Nichts….. Rein gar nichts, außer einem übersichtlich bestückten Getränkeautomaten.

Ins Städtchen Teulada sind es 8 Kilometer und ein Bus fährt nur dreimal am Tag dorthin. Was man nicht ändern kann, muss man akzeptieren. Also ergreifen wir gut gelaunt die Chance auf Abwechslung und wollen mit Trixi und Andreas shoppen gehen. Bewaffnet mit großem Rucksack, Rentnerporsche (so a Rollwagerl halt) und Taschen….Teulada wir kommen! Mit akademischer Verspätung erscheint der Bus am Hafen und bringt uns vier, zwecks Ermangelung weiterer Gäste, wie im Privattaxi nach Teulada. Das kleine aufgeräumte Städtchen ist, na sagen wir mal, sehr, sehr übersichtlich. Im „Centrum“ gibt’s einen Supermarkt, eine Metzgerei und einen Bäcker sowie ein Bekleidungs- und Schuhgeschäft, das den Charme und die Sortimentsauswahl der Achziger Jahre konserviert hat. Dazu die an einer Hand abzuzählenden Restaurants, die entweder ganz geschlossen haben oder mittags erst um 13 Uhr öffnen. Der Ort samt dem kleinen Kircherl und den Schmankerln eines Selbstvermarktungsbetriebes ist jedoch in einer guten halben Stunde erkundet, fotografiert und abgelaufen. So beschließen wir noch den Supermarkt zu plündern, gleich wieder zum Hafen zu fahren, um nicht gute sechs Stunden auf den nächsten Bus warten zu müssen.

Die Frage: „Von was leben die Menschen hier eigentlich?“ steht im Raum. Es gibt sehr wenig Tourismus und wenn dann auch nur zwei Monate im Jahr, keine Industrie und nur wenige kleine Betriebe. Dafür scheint sich jeder über Besucher zu freuen, die etwas Geld in die Gegend bringen. Am nächsten Tag lässt der Wind etwas nach, wir verlegen uns in die nächste Bucht um den darauf folgenden Tag, nach Abklingen der hohen Wellen, nach Carloforte zu segeln.

Die Wetterprognosen verheißen nichts Gutes, aber dort auf der Isola San Pietro, die südwestlich vor Sardinien liegt, liegen wir wenigstens in der kleinen Stadt Carloforte, können einkaufen, etwas unternehmen, wandern und liegen nicht sooooo am A…. der Welt. Gesagt, getan…sofort nach Sonnenaufgang geht’s los…

....und wieder bewies sich, dass Morgenstund Gold im Mund hat und der frühe Vogel den Wurm bekommt. Auch wenn mein (nur zuhause!) bekennender Langschläfer Frank immer betont, dass die zweite Maus den Käse bekommt…. Unsere Überfahrt war angenehm. Drei französische Boote, die ebenfalls mit uns in Teulada lagen, starteten einige Stunden später, diese beklagten sich über die ruppigen Wellen, die sich im Laufe des Vormittages schon wieder aufgebaut hatten.

Na dann lieber früh aufstehen und keinen Stress.

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Stürmische Zeit´n loss´n si ned voraus deit´n, oder: es kimmt wia´s kimmt

Carloforte entpuppte sich als überaus schönes Städtchen mit viel italienischen Flair. Alle Wetterprognosen besagten tatsächlich mal übereinstimmend, dass wir hier wohl a Wöcherl bleiben dürften. Tja dann ist es halt so!

Wir lagen sicher und auch endlich mal zu fairen Preisen in der Marina Marinatour (Mamma Mahon) und nutzten die gewonnene Zeit. Frank bringt die Motorraumdämmung an, die seit der Abreise aus Grado in der Vorschiffskabine rumfliegt. Außerdem wurde alles überprüft, neu festgezogen und kontrolliert. Derweil fülle ich die Vorräte auf, man muss ja kaufen, wenn´s was gibt und dann auch noch in Hafennähe. Die naheliegenden Supermärkte werden ausgiebig besucht, die Schapps und Bilgen der FraTi füllen sich von Tag zu Tag mehr.

Erstehen eine neue Druckwasserpumpe, die alte machte seit geraumer Zeit komische Geräusche; kaum war die neue Pumpe an Bord, waren diese Geräusche natürlich verschwunden. Wie es so was gibt…? Unglaubeelig!

Die sozialen Kontakte werden gepflegt, so müssen sich Trixi und Andreas von der Africa 2 durch Berge von Kaiserschmarrn, Antipasti, Rinderrouladen und sonstigem futtern…ob sie wollen oder nicht. Wir glauben die Abneigung hält sich dann doch in erträglichen Grenzen.

Dann erwandern wir mit Trixi und Andreas von der "Africa2" die schöne Insel mit ihren traumhaften Stränden, dass wir in dem, von dem Fremdenverkehrsverein vor Ort, ausgegebenen Wanderführer die eingezeichneten Wege nicht fanden wurmte uns. Von den Einheimischen hörten wir oftmals nur: "Oh, den Weg gibt es nicht mehr, der ist seit 20 Jahren zugewachsen!" Die bekannte Comixfigur Obelix würde jetzt den Kommentar abgeben: "Die spinnen, die Römer!" Okay dann halt nicht, dann kümmern uns endlich mal um die Homepage. Zu der sind wir trotz bester Vorsätze einfach noch nicht gekommen, wir waren bislang ja auch dauernd unterwegs und die langen Segeltage machen müde. Da möchte man am Abend nur noch was "Guad´s" essen und dann in die Koje.

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Kollektiver Aufbruch  22.09.2014

Pünktlich um 6.00 Uhr reißt uns der Wecker aus süßen Träumen. Schnell alles aufklaren, und – ganz wichtig – nochmal den Wetterbericht abholen, noch ein Schlückerl Tee und kaum wird’s hell, lösen wir zusammen mit der "Africa 2" die Leinen. Und los geht’s nach Menorca!

Ciao Italia, du bist definitiv kein Paradies für Segler!

Doch wo sind denn unsere rüstigen französischen Rentner, noch beim Petit Dejenieur??? Nein, auch dort rührt sich was auf deren Schiffen. Im Quintett geht’s los - Kurs 283 Grad. Und so passieren wir den Canale di San Pietro, an dessen Ende, von dem Starkwind der letzten Tage, noch eine (un)ansehliche Welle steht. Die wird dann stündlich weniger. Danach stimmen die Wetterprognosen: Sonne, wenig Wind - zuwenig Wind.

Wir haben knapp 200 Seemeilen vor uns und sind alle miteinander etwas windgeschädigt. So vergeht der Tag und es wird langsam dunkel. Kurz nach 18 Uhr erhalten wir über UKW-Funk von der Africa2 - genau auf halben Weg - noch die ersten Hochrechnungen der Bundestagswahl in Deutschland. Der Leser der jetzt etwas hellhörig wird - wie soll dass gehen? Die aktuellesten deutschen Nachrichten 100 Meilen -sprich 180 km - vom nächsten Ufer, dann ausgerechnet zwischen Italien und Spanien eine ausführliche Berichtserstattung der deutschen Bundestagswahlen? UKW-Funk sowie Handyempfang und somit Internet geht vielleicht 15 Meilen, Deutsche Welle über Kurzwelle gibts nicht mehr. Italienisches oder Spanisches UKW-Radio vielleicht, aber die werden wohl kaum die erste deutsche Hochrechnung senden. Das Geheimnis: bei dem Cat wurde von dessem Vorbesitzer eine Satellitenanlage auf dem Geräteträger installiert. Auch nicht schlecht, während wir auf’s Meer blicken, schaun die deutsches TV via Astra. Ist schon erstaunlich was alles machbar ist. Die Nacht bleibt ruhig, und so bewegt sich das, durch den Wind in Carloforte gestoppte, nun bunt zusammen gewürfelte Quintett unter Motor Meile für Meile Menorca entgegen. In der Früh verabschieden wir uns noch per Funke von Trixi und Andreas die drehen Richtung Mallorca ab, und von den drei französischen Schiffen, die den Kurs Richtung Fornells ändern, und wünschen Bon Voyage und Servus macht’s guad.

Völkerverständigung kann doch so einfach sein….

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