WESTANDALUSIEN

Ronda 27.02.2014

….ist eine unvergleichliche Gegend, ein Riese aus Fels, der auf seinen Schultern eine kleine weiße Stadt trägt….So beschreibt Rainer Maria Rilke das Städtchen Ronda. Malerisch liegt die Stadt horstartig auf einem Felsplateau. Die Gebirge im Hintergrund rahmen sie ein, daher wohl auch die Namensgebung. Die Besonderheit Rondas, die Stadt wird durch die gewaltige Schlucht Tajo in zwei Teile gespalten und so ergeben sich beim Rundgang oft spektakuläre Blicke in den gähnenden Abgrund.

 

Auf dem nördlich gelegenen Stadtteil El Mercadillo liegt die älteste und wohl auch schönste Stierkampfarena Spaniens. Der Durchmesser des Kampfplatzes beträgt stolze 66 Meter. Die 5000 Zuschauer sitzen auf einer doppelgeschossigen komplett überdachten Tribüne. Für den Film "Carmen" mit Julia Miguenes und Placido Domingo wurden hier die Aufnahmen gemacht, Madonna hat man hingegen 1994 ihren Videodreh verweigert. Warum nur???

Der südlich gelegene Stadtteil La Cuidad bildet die urige Altstadt. Das Ganze wird durch die Puente Nuevo verbunden, die gar nicht so neu ist, sondern schon von 1758 bis 1787 entstand, nachdem die Vorgängerbrücke, die nur einen Bogen hatte, bedauerlicherweise eingestürzt war. Wir klettern noch in die Schlucht hinab, um die Brücke in ihrer ganzen Pracht zu bestaunen.

Wirklich beeindruckend!

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Die wandernde Düne 28.02.2014

Kurz hinter Tarifa beim kleinen Örtchen Bolonia wandert eine Düne so vor sich hin. Sie bewegt sich an einer traumhaften Bucht mit weitläufigem Strand und schiebt sich unaufhörlich über einen Wald.

 

Wir stapfen bis zum höchsten Punkt, laufen sozusagen über die Baumwipfel und genießen am Andalusischen Feiertag „Dia de Andalusia“ Sonne und Wind. Direkt neben der Wanderdüne liegt die Ruine der römischen Stadt Baelo Claudia in der nahezu unberührten Landschaft und freut sich über Besucher. Heute steht uns aber nicht der Sinn nach Ruinen, sondern nach einem Atun en cebollado, also essen wir direkt am Strand den leckeren Tonno und genießen den Meerblick.

Weiter geht’s zum Städtchen Vejer de la Frontera. Dieses soll eines der schönsten Spaniens sein. Es ist schön, aber auch sehr touristisch und kann uns nicht wirklich begeistern.

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Sherry, ein edles Tröpfchen 1.3.2014

Wir sind in Jerez angekommen und werden hier ein paar Tage bleiben. Da bietet sich natürlich der Besuch einer Bodega an.

 

Und schwupps sind wir bei der größten Bodega González Byass deren Sherry als Tio Pepe wohl besser bekannt sein dürfte. Die Besichtigung ist perfekt durchorganisiert und ziemlich komerziell, bei jeder Station nur kurze Erklärungen, denn die nächste Gruppe wartet schon. Das Ganze missfällt uns dann doch irgendwie. Obwohl wirklich keine Saison ist, werden hier Hunderte von Leuten durchgeschleust und verkosten in einem riesigen Degustationsraum den teuer bezahlten Sherry, und das bei der letzten Führung des Tages, jedoch dass muss man zugute halten, überzeugen die verkosteten Sherrys.

Das muss auch anders gehen.

Am nächsten Morgen stehen wir um kurz vor 11.00 Uhr ziemlich ratlos vor dem verschlossenen Tor von Sandemann. Hier sollte es jetzt eine deutsche Führung geben. Drei andere Ratlose, der deutschen Sprache mächtige, haben sich auch noch eingefunden. Im Gebäude brennt Licht, das Eingangstor ist immernoch verschlossen und es tut sich nichts. Man ist eigentlich schon wieder am gehen. Kaum vergeht ein akademische Viertelstündchen kommt jemand aus dem Haus auf uns zugeschlendert, und unter lautem Quietschen wird das große schmiedeeiserne Tor geöffnet. Ahh, dass ist das spanische 11 Uhr - wir vergaßen - aber egal wir fünfe erhalten die Führung. Das gefällt uns schon besser. Alles ist sehr persönlich, ausführlich wird uns alles erklärt. Die Verkostung wird in Ruhe durchgeführt und wir sitzen locker zwei Stunden im Probierraum. 

Jerez de la Frontera hat natürlich noch anderes zu bieten als dunkle, erdig riechende Bodegas. In der hübschen Altstadt erkunden wir die Kathedrale und den Alcazar, aber hauptsächlich schlendern wir durch die maurisch geprägten Gassen und über anheimelnde kleine Plätze.

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Carneval in Cadiz 3.3.2013

Carneval in Cadiz, als echte rheinische Frohnatur muss ich da natürlich hin, und Frank hat an dem närrischen Treiben, nachdem er einmal die Ehre hatte, am Xantener Blutwurstsonntagszug die begehrten Blutwürstchen in die jubelnde Menge zu werfen, auch Gefallen gefunden. In der Früh geht’s mit dem Zug von Jerez nach Cadiz und da sind wir nicht die einzigen amüsierwilligen Narren. Der Zug ist voll mit Zigeunerinnen, kleinen Prinzessinnen, Horden von Schutzengeln die sich noch in der Ausbildung befinden (zu erkennen am großen grünen L), Clowns, Zauberern, Transvestiten und anderen bunten Gestalten.

Cadiz ist eben berühmt für seinen Carneval. Während der drei Wochen des lustigen Treibens befindet sich die Stadt im Ausnahmezustand.

Rund um die Kathedralen und in den Gassen der Altstadt geben viele liebevoll verkleidete Chöre ihre Spottgesänge zum Besten und ernten heftigen Applaus und so manchen Lacher vom Publikum. Vor der zentralen Markthalle befinden sich die Stände mit Speis und Trank und werden heiß umlagert. Schon am frühen Nachmittag ist in den schmalen Gässchen kein Durchkommen mehr.

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Ein Tag in Sevilla 5.3.2014

Nach einer kurzen Nacht in unserem zentral gelegenen Hotel, was man überraschender Weise auch stundenweise mieten kann (ist ja wie in Brasilien hier!), frühstücken mir erst mal im Mercado direkt an der Ponte Isabell II. Dann queren wir den Rio Guadalquivir und schaun uns in Ruhe den Alcazar an, der zuerst wie ein Baudenkmal aus maurischer Zeit erscheint. Später erkennt man die für Andalusien so typische Mixtur aus maurischer und christlicher Baukunst. Wir durchlaufen die verschiedenen Patios. Erst ist alles sehr schlicht und unwillkürlich schweifen unsere Gedanken zur sensationellen Alhambra von Granada…

Aber man muss alles nur - dawart´n kena…nach gut der Hälfte der Besichtigung werden die Räume prächtiger und auch die Gärten, wie zum Beispiel der des Propheten, laden jetzt bei strahlendem Sonnenschein zum Verweilen ein. Uns treibt es jedoch weiter. Quer durch die Stadt geht’s zur schönsten Markthalle Sevillas, die noch aus dem 16. Jahrhundert stammt. Sie grenzt direkt an die kleine Kirche Iglesia Omnium Sanctorum.

Ein schönes Plätzchen….aber leider gibt’s hier nicht die leckeren Fischtapas, die wir hier erwartet hatten. Der Verkaufsstand derzeit eine einzige Baustelle. Na gut dann der kulinarische Plan B. Eine unserer leichtesten Übungen.

Wir gehen wieder quer durch die Stadt ins Restaurante Taberna del Alabardero. Hier ist die Hotelfachschule untergebracht und die angehenden Profis üben sich in der Praxis. Im ehemaligen Hause des sevillanischen Poeten J. Antonio Cavestany (1861-1924) speist man stilecht in verschiedenen Salons, die größtenteils dem Originalzustand entsprechen. Ein reizendes Vergnügen für Auge und Gaumen - und für den Geldbeutel. Das Menü besteht aus drei Gängen, und man kann es sich ganz nach Gusto selber zusammenstellen.

Nach dem "Amuse gueule" ein Shrimpsgoulasch auf würzigem Spinat, nehmen wir zur Vorspeise einmal Spinatsalat mit Ziegenkäse und Speck sowie ein Risotto mit Meeresfrüchten und wildem Spargel. Im Hauptgang gibt’s Baccalao in verschiedenen Backteigen mit Kapernvinaigrette sowie eine Fischvariation mit buntem Gemüse. Zum Dessert natürlich einmal der Klassiker "Creme Catalane" mit Früchten sowie Rotweinbirne mit Pastiscreme. Wir erfreuen uns am Anblick der bemühten Serviceschüler und erinnern uns lebhaft an unsere ersten Schritte in der Gastronomie.

Das Essen war bis auf die Pastiscreme sensationell, frisch, handwerklich gut gemacht und perfekt abgeschmeckt. Menagen überflüssig! Der Service war, na sagen wir mal, nett anzuschauen, der aufgescheuchte Haufen aber noch ausbaufähig. Wir haben viel geschmunzelt, aber es hat uns sehr gefreut zu sehen, dass zumindest einige dieser jungen Menschen den harten Beruf der Gastronomie mit Enthusiasmus und Charme erlernen.

Nach dem Begleichen der überaus moderaten Rechnung, geht’s weiter in die berühmte Kathedrale Santa Maria de la Sede. Die Bauzeit der flächenmäßig drittgrößten Kirche der Welt dauerte über 150 Jahre, begonnen wurde gleich Anfang des 15.ten Jahrhundert. Wir sind überwältigt von der Vielzahl und Pracht der Altäre und dem Reichtum der Kunstschätze. Der Ausblick vom Glockenturm zeigt uns Sevillas Schönheit von oben. Platt wie wir sind ist nun erst mal ein Päuschen auf der Dachterasse unseres Stundenhotels angesagt. Lesen, Mailen, Schreiben. Am Abens schlendern wir bei angenehm warmen Temperaturen durch unseren Stadtteil Tirana, der jetzt Anfang März noch touristenfrei ist.

Nehmen hier einen Fino und dort eine Cerveca. Was will man mehr – ein perfekter Tag.

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Sevilla, die Zweite - oder heute ist Sommer

Nach einer ruhigen Nacht in unserem charmanten Stundenhotel ein schneller Cafe con leche in der Nachbarsbäckerei, dann muss Frank erst mal zwei Stündchen arbeiten, er hat einen Kundentermin. Dank Skype kein Problem.

Danach schlendern wir bei eitel Sonnenschein durch das zur Altstadt gehörende Viertel La Macarena. Hier wohnt die einfache Bevölkerung, alles wirkt nicht ganz so aufgeräumt, dafür aber authentischer. An der Plaza de Pumarejo machen wir einen kurzen Einkehrschwung und sind, wie erwartet, die einzigen Fremdlinge in diesem Microkosmos, die von den Stammgästen am Tresen neugierig beäugt werden. Anschließend geht’s ins Museo de Bellas Artes.

Dieses liegt in alten Klostergemäuern und die sind mindestens so spektakulär wie die hier zu sehenden Werke berühmter Künstler der Sevillaner Malschule. Der Eintritt ist übrigens für EU Bürger frei. Na da sind dann die Milliarden schweren Subventionen doch mal wirklich gut angelegt.

Als wir wieder draußen sind, stellen wir fest: „Heute ist Sommer!“ Das Thermometer zeigt angenehme 32 Grad und das am späten Nachmittag. Welcher Tag ist heute? Ach so, nur zum mitschreiben, der 6. März 2014.

Siesta auf der Dachterasse in leichter Bekleidung und abends, na Ihr wisst schon wohin….. Vino, Fino, Cerveza und Tapas

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Sevilla, der Letzte 7.3.2014

Wir sind geschockt und zwar ziemlich. Das Expogelände von 1992 ist dafür der Verursacher; das Areal ist bis auf ein paar angesiedelte Firmen in einem derart verwahrlosten Zustand, dass es eine Schande ist. Muss das sein??? Es liegt in Zentrumsnähe, perfekte Straßenanbindung, Tausende von Parkplätzen,  und, und, und…….Denken die Planer von solchen Großausstellungen nicht über eine anschließende Nutzung nach?

Gut nicht aufregen….neues Programm…schaun wir uns doch mal das Gelände der Weltausstellung von 1929 an. Wir reiben uns die Äuglein und können es nicht glauben. Jeder der damaligen Pavillons erstrahlt auch noch 80 Jahre später in vollem Glanze. Alle Gebäude werden genutzt und sehen von außen top aus. Von der Botschaft über Museen bis zu staatlichen Behörden ist alles vorhanden. So geht es also auch. Ich wiederhole mich, aber damals hat man einfach für die Ewigkeit schön gebaut, und heute……

Ein Träumchen ist natürlich der Plaza de Espana. Wie ein historisches Bilderbuch erzählen die auf Kacheln gemalten Bilder an der Fassade vom jeweils geschichtlich bedeutsamsten Ereignis der Provinzen Andalusiens. Direkt gegenüber befindet sich der Parque Maria Luisa, die grüne Lunge Sevillas läd zu jeder Jahreszeit auf einen entspannenden Besuch ein.

Von der Klappbrücke Ponte de las Delicias werfen wir einen Blick auf den Puerto Nautico am Fluss Guadalquivir. Gut, dass wir hier nicht überwintert haben. Nur zwei Hand voll Schiffe sind im Wasser und sehn ziemlich unbewohnt aus. Wir wären da wohl vereinsamt und hätten sicherlich begonnen Selbstgespräche zu führen…auch für eine Ehe ist zuviel Zweisamkeit eben zuuuuuu viel…. Da loben wir doch unser hübsch hässliches Almerimar. Dort ist immer was los, man trifft viele Gleichgesinnte, kann sich unterstützen und jede Menge Spaß haben…..und bezahlbar ist das Ganze auch noch in jeglicher Hinsicht…..

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Carmona und die Necropolis Romana 8.3.2014

Früher war Sterben anders, zumindest in Hinsicht auf die Gräber. Diese wurden stets außerhalb der Stadtmauern errichtet. In Carmona wurde eine große Römische Nekropole mit über 250 Gräbern freigelegt. Diese schauen wir uns heute an, oder eher das was davon noch übrig ist. An dieser heiligen Stätte vermutet man über 1000 Gräber. Heute kann man noch die Nischen erkennen, in denen die Urnen aufbewahrt wurden.

Irgendwie gruselig hier…also nix wie in die Stadt und einen Rundgang durch eine der ältesten Städte Spaniens.

Mal wieder nett hier, wir genießen die mittägliche Sonne an einem gemütlichen Platzerl mit angeschlossenem Markttreiben. Als sich der Hunger meldet und wir ein geeignetes Lokal zum essen suchen stellen wir fest, dass unser neugekaufter Andalusienführer gleich zwei Restaurants empfiehlt, die es schon über zehn Jahre nicht mehr gibt. Zefix - Irgend epps is oiwei….

Dann fahren wir halt weiter nach Ecjia. Dieses Städtchen wird „el sarten de Andalucia“ (die Bratpfanne Andalusiens) genannt. In diesem Ort soll es in den Sommermonaten besonders heiß werden. Jetzt ist es angenehm und sonnig und wir setzen uns auf die Plaza de Espana und essen eine „Sopa del Gato“. Sopa = Suppe, Gato = Katze. WAS?!?....die werden doch nicht....wird der geneigte Leser denken. Nein, nicht erschrecken, die Katzensuppe enthält keine Teile ihres Namens, sondern ist ein leckeres Süppchen aus Tomaten, Knoblauch, Paprika und wird angereichert mit Ei; in unserem Fall gibt’s auch noch Muscheln und grünen Spargel dazu. Anschließend machen wir, kleine Knoblauchwölkchen vor uns hertragend, noch einen Rundgang durch das schöne barocke Städtchen. Am frühen Abend erreichen wir Cordoba und beziehen unser sehr sauberes, ruhiges, zentral gelegenes Hostal Azahara Cordoba, was auch noch eine riesige Dusche mit einem genausogroßen "Raindancer" besitzt.

Glück g’habt!

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Cordoba – Schauplatz der Weltkulturen 8-10.3.2014

Fast hätten wir Cordoba ausgelassen…Welch schwer wiegender Fehler….. Sozusagen Stommel´s Schande von Cordoba wäre das gewesen (die Fußballfans kennen sich aus). Wie gut, dass man Pläne leicht ändern kann.

Morgen 7.00 Uhr aufstehen und nach erfolgloser Suche nach einem Cafe (verständlich, wer steht schon in Spanien am Sonntagmorgen so früh auf), sind wir mit bei den Ersten, die an diesen schönen Tag in die Mezquita gelassen werden. Ein diffuses Licht umfängt uns und wir stehen einfach nur mit offenem Mund unfähig rum und staunen.

Seit Beginn unserer Reise und auch schon vorher haben wir viele schöne und einmalige Orte auf dieser Welt gesehen, aber das hier ist anders. Ein einzigartiger Zauber liegt auf diesem Ort, nicht umsonst ein Weltkulturerbe der Unesco. Die Moschee-Kathedrale mit ihren 856 Säulen lässt uns sprachlos erstarren. Von außen wirkt sie wie eine Festung, im Innenhof glaubt man in einen riesigen Palmenhain geraten zu sein, kommt man ins dass Innere dieser Anlage, verschlägt es einem wirklich die Sprache. 19 Schiffe unterteilen die recht niedrige Halle. Kathedrale und Moschee und vermischen sich zu einem einzigartigen Gotteshaus.

Leute, dass muss man sehen, dass kann man nicht beschreiben. Wir lassen uns viel Zeit und kreisen mehrmals, um auch ja alles aufnehmen zu können. Danach ist das Auge nicht mehr wirklich bereit Neues zu verarbeiten und wir verbummeln den restlichen Tag in der Altstadt.

Zeit haben ist ein echtes Privileg!

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Die Olivenmühle des Senor Francisco Nunez de Prado 10.3.2014

Wie der wehrte Leser schon festgestellt hat, die "FraTi´s" essen gerne gut. Also ist der Besuch von etwas was mit Essen und Trinken zu tun hat Pflichtprogramm - Gerade hier in Andalusien. Wir haben uns dieses Mal nicht einen Topwinzer oder renommierten Sherryproduzenten ausgesucht, sondern den Andalusischen Gott des Olivenöls. Ohne Anmeldung geht es zu Nunez de Prado nach Baena.

Wir stolpern sozusagen in den riesigen Innenhof, des mitten in der Innenstadt Baena´s liegenden Olivenölgutes (sagt man das so?), schaun uns suchend um, und schon nimmt uns der rüstige Seniorchef unter seine Fittiche und macht für uns zwei eine Privatführung.

Er zeigt uns die komplette Anlage, angefangen von den konischen Granitwalzen, die seit mehr als 200 Jahren jede - per Hand! geerntete Olive zerquetschen bis zur Bodega de las Tinajas, in denen das frisch gepresste Öl in 8000 Liter fassenden gemauerten Tanks lagert. Jede Maschine wird zu Demonstrationszwecke angestellt und erst wenn wir kräftig nicken und zeigen, dass wir alles verstanden haben, geht die Führung weiter.

Die Besonderheit dieser Ölmühle ist das einzigartige native Olivenöl Extra, das Flor de Aceite (Blume des Öls). Ein Tropföl. Dieses wird wie der Name schon verrät, nicht gepresst, sondern entsteht rein durch den Eigendruck der frisch gemahlenen Olivenpaste - ist sozusagen der Vorlauf. Erst danach wird die erste und einzige Pressung -Extra Vergine- gemacht. Für einen Liter des Flor de Aceite braucht es 11-12 Kilogramm handgeerntete Oliven! Wir erstehen einige Literchen des flüssigen Goldes und ziehen hochbeglückt von dannen, nachdem wir Señor Nunez de Prado sehr herzlich gedankt haben.

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Priego und Sehnsucht 10.3.2014

Im wunderschönen Städtchen Priego de Cordoba freut man sich wirklich noch über jeden Besucher. In der Tourist-Info werden wir herzlich und wirklich nett über den Ort informiert. Der junge Mann macht seinen Job mit Leidenschaft und am liebsten würde er uns alle Sehenswürdigkeiten wohl selber zeigen. Das übernehmen aber einige rüstige Senioren, die uns immer den richtigen Weg zu den Attraktionen des Ortes weisen. Biegt man mal falsch ab, kommt ein scharfer Pfiff und schon geht’s wieder in die richtige Richtung. Wir schlendern durch menschenleere weiße Gässchen, über lauschige Plätzchen, bestaunen kleine Kircherl und blicken von der Stadtmauer auf endlose Olivenhaine. Aber irgendwie haben wir beide auf einmal Hummeln im Hintern.

Wir schaun uns an und sagen zeitgleich: “FraTi is calling!“

Wir wollen auf unser Schifferl und zwar sofort. Fast zwei Monate Abwesenheit – länger geht’s nicht. Also nix wie auf die Autopista und nach Almerimar. Verlässlich schwimmt unsere Diva, als hätte es keine Winterstürme gegeben. Von außen ein Bisserl dreckig die Lady, aber noch nicht einmal ein Fender platt…..ein echtes Stommelchen eben! Wir sagen noch ein herzliches Vergelts Gott an Jane und Dave "for sitting our baby" und schaun noch - auf an Ratsch- bei Danilotta vorbei. Danach schlupfen wir zufrieden in die Kojen.

So schön kann Auszeit sein.

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